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Back to the roots ...

Von Graz nach Großbritannien, oder: warum heißt mein Gin eigentlich Wharfedale Gardens, Old No. 9?

In den 1940er Jahren hat meine Großtante, „Tante Mutzi“ einen Briten, „Onkel Billy“ geheiratet und ist mit ihm von Graz nach Großbritannien, in das kleine Städtchen Blyth gezogen. Blyth liegt ganz im Nordosten von England, fast schon in Schottland.

 

Die an der Mündung des River Blyth in die Nordsee gelegene Stadt war einst ein Streckenendpunkt der North Eastern Railway, ein bedeutender Exporthafen für Kohle und ein Hafen der Royal Navy. Der Kohlegeruch war dort allgegenwärtig, weil jedes Haus mit Kohle heizte. Ein wunderbarer Duft für mich damals. Meine Tante wohnte mit ihrem Mann in einem märchenhaften Backsteinhäuschen, wie aus dem Bilderbuch. Dort verbrachte ich viel wunderbare Zeit, wenn ich sie mit meinen Eltern zusammen besuchte. Die kleine Sack-Straße in der ihr Haus stand und auf der ich mit meinen Großcousins Fußball spielte, hieß „Wharfedale Gardens“ und ihr Häuschen hatte die Hausnummer 9.

 

Erfrischend klar – klassisch echt.

Bei der Gin-Produktion wird heutzutage meistens versucht mittels besonderer und intensiver Geschmackskomponenten um jeden Preis herauszustechen und sich dadurch von anderen Marken abzuheben. Immer exotischere Varianten mit immer größerer Anzahl an Botanicals buhlen um die Gunst der Gin-Fans. Diesen Varianten will ich überhaupt nicht ihre Berechtigung absprechen, schließlich ist alles immer auch Geschmacksfrage. Wenn man aber heute einen klassischen, klaren Gin sucht, der die absolut höchsten Qualitäten und Merkmale eines solchen Getränks vereint, der als Jahrgangsabfüllung auf die bestmögliche Art und Weise in kleinsten, limitierten Mengen wirklich durchgehend per Hand hergestellt wird, über echtem Buchenholzfeuer destilliert wurde, so wird man wohl auch international nicht schnell fündig werden.

Genau diese Lücke füllt „Wharfedale Gardens“. Deswegen ist er ideal um ihn wirklich pur zu genießen und auch um ihn in feingliedrigen Cocktails, zum Beispiel einem "Martini", seine volle Stärke ausspielen zu lassen. Für Liebhaber extra-feiner Gin Tonics ist ein "Wharfedale-Gardens-Gin-Tonic" wahrlich ein besonderes Erlebnis. Wharfedale Gardens mit einem trockenen Spitzen-Tonic zusammen ist einfach eine unschlagbare Kombination und macht aus einem einfachen "Gin Tonic" einen royalen "Wharfedale-Gardens-Tonic.“

Die Welt braucht nicht noch einen Gin?

Warum aber einen weiteren Gin auf den ohnehin quasi unüberschaubaren Markt bringen? In erster Linie habe ich diesen Gin für mich selbst gemacht und für meine Familie und Freunde. Ich wollte dieses Erlebnis wieder zum Leben erwecken, als ich vor vielen Jahren alte englische Gin-Flaschen öffnete, den puren, echten Gin-Geschmack entdeckte und aufsog, so etwas gab es in dieser Form nicht mehr am Gin-Markt. Deswegen habe ich entschieden, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und Wharfedale Gardens zu kreieren. Es ist nie mein Ziel gewesen, Wharfedale Gardens Gin groß zu vermarkten und zu verkaufen. Das tue ich auch jetzt nicht, denn einen Gin mit meinen kompromisslosen Ansprüchen an Qualität kann man schlichtweg nicht in großer Menge herstellen. Jede Flasche erhält meine ungeteilte Aufmerksamkeit vom Auswählen der Zutaten, übers Destillieren bis hin zum Abfüllen per Hand. Einfach alles muss perfekt sein, es gibt keine Kompromisse, das ist meine Herangehensweise.